Kann man Radon im eigenen Körper nachweisen? Diese Frage beschäftigt Menschen, die sich mit dem Thema Radon befassen – sei es aus gesundheitlichen Gründen oder wegen eines geplanten Hauskaufs. Aktuell lautet die Antwort der Wissenschaft: Noch nicht. Doch neue Studien zeigen erstmals Wege auf, wie eine biologische Messung künftig möglich werden könnte.

Quelle: Website der Universität Calgary
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlich im Boden entsteht und in Innenräume gelangen kann. Wird es eingeatmet, gelangt es in die Atemwege – wird aber bereits nach wenigen Minuten wieder ausgeatmet. Das macht es extrem schwierig, Radon direkt im Körper zu messen. Anders als bei Schadstoffen wie Blei oder Quecksilber bleibt Radon nicht längerfristig im Blut, Gewebe oder Urin. Ein medizinischer Nachweis – zum Beispiel über eine Blutprobe – ist daher nicht möglich.
Das gesundheitliche Risiko geht nicht vom Gas selbst aus, sondern von seinen radioaktiven Zerfallsprodukten (z. B. Polonium-218, Blei-214, Blei-210). Diese können sich in der Lunge ablagern und dort die Zellen schädigen. Aber auch sie treten nur in winzigen Mengen auf – und sind mit heutigen medizinischen Methoden nicht direkt nachweisbar.
Ein Forschungsteam der University of Calgary hat im Oktober 2025 eine wegweisende Studie veröffentlicht: Erstmals konnte gezeigt werden, dass sich Zerfallsprodukte von Radon – insbesondere das Isotop Blei-210 – in Zehennägeln nachweisen lassen.
Die Forschenden analysierten die Nägel von Personen, die in radonbelasteten Häusern leben, und fanden eine klare Korrelation: Je höher die Radonwerte in der Raumluft, desto höher war auch die Konzentration von Blei-210 im Zehnagel.
Warum Zehennägel?
Noch handelt es sich um Grundlagenforschung. Ein zugelassener medizinischer Test existiert nicht. Aber: Die Forschung zeigt, dass ein biologischer Nachweis von Radonbelastung künftig realistisch sein könnte – ein bedeutender Fortschritt in der Radonforschung.
Auch wenn der Körper selbst (noch) keine messbaren Werte liefert, gibt es zuverlässige Methoden, um die Radonkonzentration in Innenräumen zu bestimmen.
Übersicht der aktuellen Messmethoden:
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist eine Radonmessung besonders wichtig, wenn:
Der empfohlene Referenzwert des BAG liegt bei 300 Bq/m³. Wird dieser Wert im Jahresmittel überschritten, sollten Sanierungsmassnahmen geprüft werden – etwa bauliche Abdichtungen oder verbesserte Lüftung.
Die Idee, Radon über den menschlichen Körper nachweisen zu können, ist faszinierend – und die Studie aus Kanada zeigt: Es könnte bald möglich sein.
Bis dahin bleibt die Messung der Raumluft die mit Abstand sicherste und sinnvollste Methode, um das Radonrisiko realistisch einzuschätzen. Moderne Messgeräte bieten hier verlässliche Daten und eine fundierte Entscheidungsgrundlage für allfällige Massnahmen.
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